Wildbienen-Startseite Wildbienen >  Biologie & Allgemeines

Wildbienen-Räuber: Buntkäfer (Cleridae)
Prädatoren-Portraits:  Spinnen Spinnen · Libellen Libellen · Fangschrecken Fangschrecken · Käfer Käfer Buntkäfer Buntkäfer · Fliegen Fliegen · Hautflügler Hautflügler · Reptilien Reptilien · Vögel Vögel · Säugetiere Säuger

Die große Familie der Buntkäfer (Cleridae) ist mit 3.600 Arten weltweit verbreitet; in Europa kommen 70 Arten vor und in Mitteleuropa 20 Arten (in 11 Gattungen). Die meist bunt gefärbten Arten und Gattungen werden in fünf Unterfamilien aufgeteilt:

  1. Clerinae
  2. Enopliinae
  3. Korynetinae
  4. Tarsosteninae
  5. Tillinae

Die Imagines ernähren sich teil vegetarisch, teils von Insekten und deren Larven. Zu den Clerinae gehören die sogenannten Bienenkäfer bzw. Immenkäfer (Gattung Trichodes), die auch "Immenwölfe" oder "Bienenwölfe" genannt werden, aber nicht mit der gleichnamigen Grabwespe (Bienenwolf (Philanthus triangulum) Philanthus triangulum) zu verwechseln sind. Die deutsche Namensgebung hat ihren Grund:

In ihrer Fortpflanzungsbiologie stehen diese Käfer zwischen den Prädatoren ("Räubern") und Parasiten: Parasitenlarven können in einem Wirtsnest schlüpfen oder außerhalb und sich ins Nest transportieren lassen oder dort aktiv eindringen, sie können das Wirtsei fressen oder die Wirtslarve töten und anschließend deren Futtervorrat verzehren (Brutparasiten wie z. B. Ölkäfer) oder umgekehrt zunächst den Proviant fressen und dann von der Wirtslarve zehren (Parasitoide wie z. B. Wollschweber), um sich schließlich zu verpuppen – der Definition nach gelten sie als Parasiten. Trichodes-Larven gehen einen Schritt weiter, sie brechen in alle Zellen eines Nests ein und fressen die Wirtseier und -larven wie auch ihren Proviant; deshalb gelten sie als Räuber.

1. Bienenkäfer, Bienenwolf · Trichodes apiarius Herbst 1792

Der "Bienenkäfer" Trichodes apiarius ist auch als "Bienenwolf", "Immenkäfer" und "Immenwolf" bekannt. Oberseitig ist der 8–15 mm lange Käfer auffällig bunt gefärbt: die bis zum Abdomen-Ende reichenden Flügeldecken (Elytren) tragen auf blauschwarzem Grund drei breite orangerote gezackte Bänder, die Elytren-Enden sind schwarz; der Kopf, der fein punktierte Halsschild und die Beine glänzen bläulich metallisch, Körper und Beine sind lang behaart. Die Fühler enden in eine dreigliedrige Keule, deren letztes Glied an der Seite spitz ausgezogen ist.
    Die Imagines findet man gelegentlich als scheinbar harmlose Nektarkonsumenten auf Blüten, zur Fortpflanzung legen die Weibchen bis zu 260 Eier in der Nähe von Mauerbienen-Nestern.
  Trichodes apiarius
    "Bienenkäfer" (Trichodes apiarius) · 22.5.2018

Trichodes apiarius


2. Zottiger Bienenkäfer bzw. Bienenwolf · Trichodes alvearius (Fabricius 1792)

Bei dieser sehr ähnlichen Art sind auch die Enden der Flügeldecken rot, so daß sich vier rote Binden ergeben. Trichodes alvearius gilt als "gefährdet" und ist daher in Deutschland durch die Bundes-Artenschutzverordnung (BArtSchV) in Kategorie 3 geschützt.



Zur Leitseite Räuber Nach oben Fliegen Parasiten