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Macropis  europaea ·  fulvipes


Schenkelbienen: Macropis europaea 

Artname: Macropis europaea Warncke 1973
Synonym: Macropis labiata (Fabricius 1804)
Volksmund: deutsch: "Auen-Schenkelbiene" · englisch: "Yellow-Loosestrife Bee" · niederländisch: "Gewone slobkousbij"
Merkmale: W.: 8–9 mm; Kopf & Thorax schwarz, schütter behaart, auf dem Mesonotum (Scutum bzw. Hauptschild) schwärzlich, sonst bräunlich; schwarzes Abdomen, 1. & 2. Tergit kahl & glänzend, 3. & 4. T. mit schmalen weißen Binden, auf dem 3. T. mittig unterbrochen; Endfranse in der Mitte schwarz, seitlich weiß; die "puschigen" Scopae (anders als M. fulvipes) vor dem Sammeln leuchtend weiß, die Basitarsi aber innen wie außen schwarz. M.: 8 mm; Kopf & Thorax schwarz mit gelbgrauer Behaarung, Gesicht mit gelber Zeichnung; 3. Tergit am Ende mit seitl. weißen Flecken, 4. & 5. T. mit Binden; hintere Femora & Tibiae sehr dick.
Verbreitung: Europa bis Süd-Schweden und Süd-Finnland; ganz Deutschland, bis ca. 1000 m.
Lebensraum: Waldränder, Niedermoore, Hochwasserdämme, Parks & Gärten, wenn die an Feuchtigkeit gebundenen Trachtpflanzen (Gilbweiderich) dort vorkommen.
Fortpflanzung:  selbstgegrabene Nester in verschiedenen Bodenarten, oft in Uferböschungen: Hauptgang mit bis zu vier horizontalen Seitengängen und häufig zwei, selten mehr Brutzellen an deren Enden.
Kuckuck: die Schmuckbiene Epeoloides coecutiens
Nahrung,
Nestproviant:
zum Öl- und Pollensammeln streng spezialisiert (oligolektisch) auf die Gattung Lysimachia (Gilbweiderich) der Familie der Primelgewächse (Primulaceae), in erster Linie Lysimachia vulgaris; unspezialisiert auf Nektarquellen.
Flugzeit: 1 Generation im Jahr (univoltin): M.: Juni–August, W.: Juli–September.
Schenkelbiene Macropis europaea, W
Macropis europaea an Origanum vulgare · Solingen-Aufderhöhe, 09.07.2006

Die Weibchen der Schenkelbiene Macropis europaea lassen sich am letzten Beinpaar gut von Macropis-fulvipes-Weibchen unterscheiden: Die Hinterschienen von europaea sind auffällig weiß behaart, das "Fersenglied" (Basitarsus bzw. Metatarsus) jedoch schwarz behaart. Allerdings werden die weißen Haare der Tibiae bei Weibchen, die schon Pollen gesammelt haben, nie wieder rein weiß, sondern behalten von Öl und Pollen einen Gelbstich. Bei Macropis fulvipes sind Tibia und Basitarsus immer goldig behaart.
    Die Männchen zeigen gattungstypisch eine gelbe Gesichtszeichnung und stark verdickte Hinterschenkel- und schienen, die zu dem Gattungsnamen geführt haben; ihre Unterscheidung von M.-fulvipes-Drohnen ist allenfalls durch eine genaue Untersuchung der Hinterschienen möglich, die am Ende beim äußeren Sporn bei M. europaea stumpf, bei M. fulvipes aber spitz sind.

Macropis europaea ist wählerisch: Pollen sammelt sie nur an Gilbweiderich, weil es nur dort Blütenöl gibt. Den auch an trockenere Standorte angepaßten und in unseren Gärten häufig kultivierten Punkt-Weiderich (Lysimachia punctata, einen Neophyten aus dem pannonischen Raum) meidet sie offenbar; den ähnlichen, aber auf feuchte Standorte angewiesenen Gewöhnlichen Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris) aber besucht sie regelmäßig. Das Öl tupft sie mit Saugpolstern an den Innenseiten ihrer Vorder- und Mittelbein-Tarsen auf und streift es in die Hinterbein-Bürsten, die auch den Pollen transportieren. Dort bilden sich schnell zwei dicke abstehende gelbe Pollenpakete, die zusammen ca. 11 mg wiegen und auch dann sichtbar bleiben, wenn die Biene sonst ganz in einer Blüte verschwunden ist (siehe Fotos).
    Da der Gilbweiderich keinen Nektar liefert, fliegen weibliche und männliche Schenkelbienen zur Energieversorgung ganz unwählerisch viele verschiedene Blüten an.

Wie andere Schenkelbienen nistet Macropis europaea solitär an ebenen Flächen oder Böschungen unter Gras oder Moos in allen möglichen Bodensubstraten. Den gut "versteckten" Nesteingang verrät nur ein kleiner, beim Auswerfen der Erde entstandener Tumulus. Ein ca. 8 cm langer Hauptgang führt schräg zum nur wenige Zentimeter unter der Oberfläche liegenden Nest; am Ende kann er sich in bis zu vier horizontale Seitengänge verzweigen, an deren Enden meist zwei Brutzellen entstehen.

Schenkelbiene Macropis europaea, W   Schenkelbiene Macropis europaea, W
Macropis europaea: Nektar-sammelnd an ...   Origanum vulgare · Solingen-Aufderhöhe, 9.7.2006

Macropis europaea, W, an Lycopus europaeus   Macropis europaea, W, an Lysimachia vulgaris
Nektar-sammelnd an Lycopus europaeus   Macropis europaea an Succisa pratensis

Macropis europaea, W, an Lysimachia vulgaris   Macropis europaea, W, an Lysimachia vulgaris
Sammelndes mit dickem Öl- und Pollenpaket   D'dorf-Garath, Urdenbacher Kämpe, 18.07.2006

Macropis europaea, W, an Lysimachia vulgaris   Macropis europaea, W, an Lysimachia vulgaris
Sammelndes mit geteiltem Öl- & Pollenpaket ...   ... an Lysimachia vulgaris, 05.08.2007 ·

Macropis europaea, W, an Lysimachia vulgaris   Macropis europaea, W, an Lysimachia vulgaris
Sammelndes im Kopfstand   Wermelskirchen, Heintjes Hammer, 05.08.2007

Macropis europaea, W, an Lysimachia vulgaris   Macropis europaea, W, an Lysimachia vulgaris
Sammelndes an L. vulgaris mit Pollen und ...   ... ohne · Wermelskirchen, 5. & 4. August 2007

Macropis europaea, W   Macropis europaea, M
Macropis europaea · Solingen, 13.07.2008   Macropis europaea  · Kärnten, 7.7.2008 (jac)

Macropis europaea, W, auf Eupatorium cannabinum   Macropis europaea, M, an Wasserdost
Macropis europaea  Nektar-suchend auf ...   ... Wasserdost (Eupatorium cannabinum) · Wupperhang in Solingen, 13.07.2008

Macropis europaea, M, sich putzend   Macropis europaea, M
Macropis europaea: sich putzendes ·   Waldrand, Wupperhang in Solingen, 13.07.2008

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