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Anthidium  byssinum ·  manicatum ·  nanum ·  oblongatum ·  punctatum ·  strigatum·  tenellum


Harzbienen: Anthidium strigatum

Artname: Anthidium strigatum (Panzer 1805)
Synonym: Anthidiellum strigatum (Panzer 1805)
Volksmund: deutsch: "Kleine Harzbiene", "Zwergharzbiene" · niederländisch: "Kleine harsbij"
Merkmale: W. & M.: 6–7 mm; wespenähnlich durch schwarz-gelbe Zeichnung, aber kürzer, kompakter als Wespen. W: Gesicht abgesehen vom Nebengesicht meist schwarz; Scutellum gelb gefleckt; Tergite 1–5 mit je zwei gelben Flecken, die – im Unterschied zu Anthidium scapulare und Stelis signata (ihrem Kuckuck) – auf den Tergiten 3–5 nach innen versetzt sind; Bauchbürste gelb; Haftkörper (Pulvillus) zwischen den Krallen. M: wie W, aber Nebengesicht, Clypeus & Mandibeln hellgelb; Tergite 1–5 jeweils mit 2–4 gelben Flecken, T. 6 & 7 mit je einer gelben Binde, T. 7 am Ende mit einer kleinen Spitze, Sternit 7 mit langer Spitze.
Verbreitung: ganz Europa bis Finnland; ganz Deutschland, in den Alpen bis 2000 m. Außerhalb Europas bis Tadschikistan & Nordafrika.
Lebensraum: Felshänge, Waldränder und -lichtungen, Sand- und Kiesgruben, Steinbrüche etc.
Fortpflanzung: Die rund 1 cm langen Brutzellen werden nur aus Harz einzeln oder in kleinen Gruppen frei an Steinen, Baumstämmen, Stengeln etc. gebaut – meist auf der Südseite und in Bodennähe. Überwinterung als Ruhelarve im Kokon.
Kuckuck: die Düsterbiene Stelis signata, mit der Anthidium strigatum leicht verwechselt werden kann.
Nahrung: im Prinzip unspezialisiert (polylektisch), bevorzugt aber Schmetterlingsblütler (Fabaceae), vor allem Hornklee (Lotus corniculatus).
Flugzeit: 1 Generation im Jahr (univoltin); Juni–Mitte August (M.) bzw. Mitte September (W.).
Rote Liste: Kategorie V: Art der Vorwarnliste
"Kleine Harzbiene" (Anthidium strigatum)
Die Harzbiene Anthidium strigatum auf Sedum · Solingen, 26. Juni 2005

Anthidium strigatum ist quasi die Mini-Ausgabe der großen und auffälligeren Wollbiene Anthidium manicatum. Von den anderen kleineren Anthidium-Arten ist sie leicht daran zu unterscheiden, daß die drei gelben Hinterleibsstreifen auf dem 3.–6. Tergit viel enger auf dem Abdomen-Rücken zusammenstehen als die ersten beiden Streifen. Verwechslungsgefahr besteht übrigens auch mit der Kuckucksbiene, die die Kleine Harzbiene parasitiert: der ähnlich gezeichneten Düsterbiene Stelis signata, deren gelbe Tergit-Streifen aber gleichmäßig weit auseinanderliegen.

Ungewöhnlich sind die Nester von Anthidium strigatum: Freibauten aus bis zu 13 tropfenförmigen Brutzellen, die in kleinen Gruppen an Baumstämme, Felsen, Findlinge, Stengel und Zweige kleben. Da die Art nicht selten ist, haben Gartenbesitzer durchaus die Chance, eines Tages ein solches Freinest zu finden. Als Baumaterial verwendet die Kleine Harzbiene Baumharz (bevorzugt Kieferharz) und arbeitet auch kleine Rindenstücke in die Zellwandung ein – vermutlich zur Tarnung. Die Tropfenform entsteht, wenn ein Weibchen einen Harzzylinder nach der Verproviantierung und Eiablage am unten offenen Ende zusammendrückt und zu einem Röhrchen auszieht.

"Kleine Harzbiene" (Anthidium strigatum)   Anthidium strigatum
Die Harzbiene Anthidium strigatum auf Sedum ·   Garten in Solingen-Ohligs, 26. Juni 2005

Harzbiene Anthidium strigatum an Lotus corniculatus   Anthidium strigatum
Die Harzbiene Anthidium strigatum  an Lotus corniculatus ·     · Rheindamm, Köln-Flittard, 17.06.2007

"Kleine Harzbiene" (Anthidium strigatum)   Anthidium strigatum
Anthidium strigatum an Lotus corniculatus:   Abflug · Rheindamm in Köln-Flittard, 17. Juni 2007

Anthidium strigatum   Anthidium strigatum
Anthidium strigatum an Lotus corniculatus ·   Rheindamm in Köln-Flittard, 17. Juni 2007

Anthidium strigatum   Anthidium strigatum
Anthidium strigatum an Lotus corniculatus ·   Waldrand in Wermelskirchen, 5.8.2007

"Kleine Harzbiene" (Anthidium strigatum), M   "Kleine Harzbiene" (Anthidium strigatum), W
Anthidium strigatum  an Lotus corniculatus · NSG Ohligser Heide in Solingen, 06.08.2008   Anthidium strigatum  an Jasione montana · NSG Ohligser Heide in Solingen, 15.08.2009

Anthidium strigatum, M   Anthidium strigatum, W
Anthidium strigatum  auf einer Sitzwarte · Pferdewiese in Dillenburg, 31.07.2016 (nix)   Anthidium strigatum  an Lotus corniculatus · W'tal, ehem. Deponie Lüntenbeck, 29.07.2020

Anthidium strigatum, M   Anthidium strigatum, W
Neststandort von Anthidium strigatum: zwei dunkelbraune Nistzellen sind in der Mitte erkennbar · Wuppertal, 29.07.2020   Nahaufnahme der beiden Nistzellen von Anthidium strigatum · W'tal, 29.07.2020

Nester von Anthidium strigatum
Harznester von A. strigatum · Friedhof Schwarzenegg in Unterlangenegg, Kanton Bern, August 2020 (beu)

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