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Wildbienen-Parasiten: Wollschweber
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Artname: Bombylius major Latreille 1802
Synonym: deutsch: "Großer Wollschweber"
Taxonomie: Ordnung: Diptera ('Zweiflügler') > Unterordnung: Brachycera > Familie: Bombyliidae (Wollschweber).
Merkmale:9–11 mm, gesamter Körper dicht braun bis beige bepelzt; Kopf: schwarze Haare an den hinteren Augenrändern, Saugrüssel 5,5–7,7 mm lang und meist gerade nach vorn gerichtet, Fühler dunkel, kurz, ebenfalls nach vorn gerichtet; Thorax: aufrechte gelbliche Haare auf dem Mesonotum und Scutellum; Flügel vorn dunkel, hinten durchsichtig, Grenzlinie zwischen beiden Hälften gezackt. (Der etwas größere Gefleckte Wollschweber, Bombylius pictus, hat dunkel gefleckte Flügel.) Beine rotbraun mit Borsten.
Verbreitung:Nordafrika über Europa, Asien und Nordamerika; ganz Deutschland.
Lebensraum:Habitate der Wirtsarten
Fortpflanzung:Parasitoid; Überwinterung als bewegliche Puppe.
Wirte:Solitärbienen, Grabwespen, bestimmte Schmetterlingsarten (z. B. Eulenfalter).
Nahrung:Imago: Nektar; Larve: erst vegetarisch (Proviant), dann karnivor (Wirtslarven).
Flugzeit:1 Generation (univoltin): Mitte März–Juni
Status:häufig
Wollschweber Bombylius major
Der Wollschweber Bombylius major Männchen? · Solingen, 12.04.2009

Der häufige Große Wollschweber (Bombylius major) ist ein Brutparasit vieler im Boden nistender Solitärbienen, vor allem von Erd- bzw. Sandbienen (Andrena). Trotz ihrer plumpen, pelzigen Gestalt sind diese Zweiflügler äußerst schnell und wendig. Die Fähigkeit, auf der Stelle zu schwirren, gibt dem Fotografen die Möglichkeit, sie vor Blüten und über Bienennestern auch im Flug scharf abzubilden. Die Männchen liefern sich Luftkämpfe, wenn eines in das (um eine Sitzwarte herum beanspruchte) Revier eines anderen eindringt. Die Paarung kann mehrere Minuten lang dauert und bietet dem Fotografen eine weitere Chance.

Ein Weibchen legt seine Eier nicht ab, sondern wirft sie ab: Vor der Eiablage nimmt es mit seinem Hinterleibsende feinen Sand auf, dann wirft es die Eier mit anhaftendem Sand mit wippenden Bewegungen in Richtung der Nesteingänge. Nach kurzer Zeit bereits schlüpfen die Fliegenlarven und kriechen sofort – vermutlich durch ihren Geruchssinn geleitet – mit Hilfe ihrer fünf Beinchenpaare in die Brutzelle der Biene. Nach dem Verschluß der Zelle fressen die Larve zunächst den Bienenproviant und häuten sich dann zu fußlosen Maden; dann saugen sie sich an der Wirtslarve fest und saugen sie langsam aus.
    Die Wollschweber-Larven überwintern und verpuppen sich im Frühjahr. Die Puppe sind weiterhin beweglich und besitzen am Vorderende harte "Dornen" und am Hinterleib Borsten: Ohne diese Merkmale wären sie nicht in der Lage, sich aus dem Bodennestern der Wirte zu befreien – den Imagines (geschlüpften Schwebern) fehlen dazu die Werkzeuge.

Bombylius major, W   Bombylius major, W
Bombylius major · Solingen, 06.04.2007   Bombylius major Weibchen · Solingen, 21.04.2011

Bombylius major, W   Bombylius major, W
Bombylius major · Solingen, 12.04.2009   Bombylius major Weibchen · Solingen, 12.04.2009

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