Modell Gebsattel |
Der hier vorgestellte "Luxus"-Hummelnistkasten erfüllt auch in einer einfacheren, gröberen Ausführung seinen Zweck; eine aufwendige, präzise Verarbeitung des Materials garantiert jedoch eine längere Haltbarkeit und besseren Schutz gegen das Eindringen von Parasiten, insbesondere Wachsmotten. Voraussetzung für ein gutes Arbeitsergebnis ist neben Geschick und Erfahrung gutes Werkzeug: Am besten geeignet ist eine Tischkreissäge mit Schiebeschlitten oder eine Handkreissäge mit Führungsschiene für die Sägearbeiten; Kappsägen sind weniger geeignet, da ihre Schnittbreiten meist nur bis 30 cm reichen.
Für den Selbstbau eines Hummelkastens haben sich 15mm-Multiplex-Platten (wasserdicht verleimtes, heimisches Sperrholz) bewährt, denn sie sind sehr verwindungssteif und lassen sich gut sägen, reparieren und verleimen. Wer sich als geschickter Heimwerker das Lasieren des fertigen Kastens sparen will, kann alternativ Siebdruckplatten gleicher Stärke verarbeiten: Deren glatte Kunststoff-beschichtete Seite schützt jeweils den Kasten außen gegen Regen, die andere, die rauhe "Siebdruck"-Seite, bildet die Innenflächen des Hummelkastens. Die folgende Materialliste bezieht sich auf einen mittelgroßen Kasten, den ein geschickter Heimwerker mit dem nötigen Werkzeug nachbauen kann; die Teile läßt man sich im Baumarkt fertig zuschneiden:
1 Stück | 32 x 32 cm | Boden |
2 Stück | 38 x 32 cm | Seiten |
1 Stück | 38 x 35 cm | Rückwand |
1 Stück | 35 x 35 cm | Front |
1 Stück | 45 x 45 cm | Dach |
1 Stück | 40 x 56 cm | Vorbau |
1 Stück | 28 x 3 cm | Tunnel |
Die Holzplatten werden gemäß der Bauzeichnung nachgearbeitet und mit wasserfestem Holzleim sowie Holzdübeln oder (besser) rostfreien Holzschrauben zusammengebaut. Wer dem Dach eine leichte Schräge (ca. 5°) geben will, muß zuerst die oberen Kanten von Rückwand und Front anschrägen, um dann die passende Schräge in die Seitenwände zu sägen.
Die Seitenwände erhalten unterhalb der (schrägen) Oberkante jeweils ein Belüftungsfenster, das später mit Fliegengitter oder Alu-Zierlochblech (1-mm-Lochung) gegen Wachsmotten verschlossen wird. Die Front bekommt als Flugloch eine 18-mm-Bohrung, bevor aus dem 5 bis 6 cm breiten Streifen der Vorbau gesägt und aufgeklebt bzw. aufgeschraubt wird; dieser hat zur rechten oder linken Seite hin ein weiteres Flugloch, nach vorne wird er mit einer Schiebe- oder Drehtür (dünnes Sperrholz) verschlossen. Die Hummeln landen zunächst direkt im Vorbau; wenn dieser später verschlossen wird, landen sie auf einem Flugbrettchen (ca. 5 x 5 cm) auf einer Seite des Vorbau vor dessen Flugloch.
Statt einer solchen Landeplattform kann und sollte der Vorbau allerdings besser durch einen Gittertunnel ergänzt werden, der Wachsmotten besser als der bloße Vorbau daran hindert, durchs Flugloch ins Innere zu gelangen und dort ihre Eier abzulegen. Zu diesem Zwecke wird der 28 cm lange Holzstreifen in ein 12 cm langes Stück für das Dach und ein knapp 16 cm langes für den "Laufsteg" geteilt. Die überstehenden knapp 4 cm dienen als Anflugplattform.
Auf dem Boden sind gegen Bodennässe zwei Leisten oder besser Alu-Winkelprofile aufzuschrauben; die Dachplatte sollte mit Schweißbahnen (Dachpappe) oder Alu- oder Kupferblech gegen Regen geschützt und mit Scharnieren an der Rückwand befestigt werden. Als Holzschutz ist eine giftfreie (!) Lasur zu verwenden.
Die empfehlenswerte Wärmeisolierung läßt sich am einfachsten mit einem Karton (mit Flugloch) erreichen, der im Herbst weggeworfen wird. Man kann aber auch in den Ecken des Kastens vier genutete bis 28 cm lange Leisten einkleben und vier Schieber als Innenwände einsetzen. Auf den offenen Karton bzw. die Leisten legt man noch einen Deckel z. B. eine gelochte Hartfaserplatte oder einen Holzrahmen mit eingeklebten Alu-Lochblechen und jeweils in der Mitte mit einem Stückchen Holz als Griff.
Hummelnistkasten in Seitenansicht (links) und Aufsicht (rechts) |
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S = Scharnier D = Deckel mit Lochblechen und Griff L = Aluminium-Lochblech (Ø 1 mm ), innen aufgeklebt W = Aluminium-Winkel |
V = Vorbau ("Balkon") T = Gitter-Tunnel I = Innenwand (Schieber) P = Polsterwolle |
Vorbau mit GittertunnelEin fest installierter Gittertunnel setzt einen Nistkasten-Vorbau mit Dreh- oder Schiebetür voraus. Dach und Boden des abgebildeten Vorbaus sind jeweils durch ein 40 mm breites Alu-T-Profil geschützt, das gleichzeitig eine Führungsnut für den Schieber bildet. Das Dach des Tunnels läßt sich ebenfalls mit einem (2020 mm breiten) T-Profil abdecken, das zudem das Lochblech einklemmt. Dieses wird entweder außen an einem schmalen Holzsteg angeschraubt oder in eine zweite Nut zwischen dem Holzsteg und einem weiteren T-Profil versenkt. |
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Die folgenden Fotos zeigen die praktische, wenn auch noch nicht ganz perfekte Umsetzung der Baupläne:
Großer Hummelkasten im Uhrzeigersinn: Rohbau, fertiger Kasten mit eingeschobenen Innenwänden zur Klimaisolation, Innendeckel (Holzrahmen mit Alu-Lochblechen), Frontansicht. Der Vorbau ist hier zu hoch angebracht: Es hat sich als günstiger erwiesen, das Flugloch nach einem Drittel ihrer Höhe in die Frontplatte zu bohren. Der Schieber (unten rechts) kommt erst nach dem Einzug einer Königin zum Einsatz. |
Ein weiteres interessantes und auch preiswertes Modell ist das von Gerald Gebsattel .
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