Der seit den 1980er Jahren verkaufte und seither kaum veränderte große Hummelkasten besteht aus insgesamt zehn Teilen: Der Grundkörper (Trog), das Dach und der Vorbau sind aus Holzbeton, die Schiebetür besteht aus Sperrholz und einer Massivholzleiste, die Trennwand und der Innendeckel sind aus Spanplatte geschnitten, und der Griff des Innendeckels ist ein Stück massiven Weichholzes. Das Gewicht beträgt ohne Nistmaterial ca. 17 kg, die folgenden Circa-Maße sind in Zentimeter angegeben:
außen | innen |
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Nistmaterial | Sonstiges |
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(Maße in cm; B = Breite, T = Tiefe, H = Höhe, S = Stärke bzw. Dicke, Ø = Durchmesser) |
Modell Schwegler Links bei Lieferung: mit Anleitung, Vorbau und Nistmaterial.Rechts: Vorbau montiert mit Moos, Einstreu & Polsterwolle eingerichtet. Innendeckel und Dach drauf: fertig! |
Im Langzeittest (nach 8 Jahren) haben sich die Teile des Schwegler-Hummelnistkastens unterschiedlich bewährt:
A) Die Außenteile aus Holzbeton erwiesen sich erwartungsgemäß als sehr robust und langlebig: Solange man den diese Teile nicht auf eine Steinplatte fallen läßt, werden sie über Jahrzehnte gebrauchsfähig bleiben und sogar Winter im Freien überstehen.
Das Dach ist vermutlich noch verbesserungsfähig: Regenwasser, das von dem nur 3 m² großen Dach eines kleinen Holzschuppens auf einem Schwegler-Kasten tropfte, füllte diesen in einem Sommer zur Hälfte; offenbar ist die Tropfkante des Dachs nicht ausgeprägt genug, um Kriechwasser sicher zu verhindern.
B) Die Innenteile sind die Schwachstelle des Schwegler-Produkts: Spanplatte hat die Eigenschaft, Feuchtigkeit aufzunehmen und sich dann auszudehnen und zu schimmeln.
Links: Kunststoffrolle mit eingeklebter halber Holzscheibe gegen Mäuse. Auf die genau passende Rolle waren in einem Supermarkt durchsichtige Plastik-Beutel gewickelt.
Rechts: Papprolle des Schwegler-Kastens mit Waldmaus. |
Eine vergitterte Schiebetür kann man auch selber bauen: Auf einem 4 oder 5 mm dickem und 7x10 cm großen Stück Multiplexplatte zeichnet man zunächst die Größe der Fensteröffnung auf. Diese wird im Bohrständer ausgebohrt, dann wird eine umlaufende Falz gefräst und in diese ein passendes Stück Alu-Lochplatte eingeklebt. Auf den linken Rand der Vorderseite klebt man vor dem Lackieren noch eine dünne Griffleiste. Falls die Platte nur 4 mm stark ist, sollte sie hinter dem Griff durch einen Furnier- oder Kunststoff-Streifen um 1 mm verstärkt werden, damit kein Spalt Wachsmotten zum Eindringen einlädt. |
C) Ein großes Lob muß dem Hersteller für das Begleitheft ausgesprochen werden, das weit über eine Bedienungsanleitung hinausgeht und ausführlich die Techniken der Um- und Ansiedlung, Haltung, Fütterung und Pflege von Hummelvölkern beschreibt.
Insgesamt fällt der Langzeittest positiv aus; hinsichtlich der aufgezeigten Schwächen (kurzlebige Innenteile, fehlender Schutz gegen Wachsmotten) sollte die Firma Schwegler allerdings nachbessern.
Das Rosten der Metallteile und den Wachsmottenbefall kann ein neuer Vorbau verhindern: Zwei 6-mm-Gewindeschrauben aus Edelstahl nehmen im Inneren des Hummelkastens je eine rostfreie U-Scheibe und Flügelmutter auf, und ein Doppelklappe aus Kunststoff sperrt Wachsmotten aus. Der Innenraum des Vorbaus sollte länger sein als auf dem Foto, damit eingeschlepptes Nistmaterial die Funktion der Klappen nicht behindern kann.
Eine Doppelklappe im neuen Vorbau (links Ausgang, rechts Eingang) bietet optimalen Schutz gegen Wachsmotten | Der selbstkonstruierte Vorbau wird mit Edelstahlschrauben befestigt und ersetzt ein defektes Original. Ein rundes Gitter in der rechten Seitenwand soll Wachsmotten ablenken, die Schiebetür fehlt. |
Um einen Schwegler-Hummelkasten in einer öffentlichen Anlage aufstellen zu können, ist eine Sicherung des Kastens und vor allem seines Daches notwendig: Allzu neugierige Kinder oder böswillige Zeitgenossen könnten dieses sonst einfach abnehmen und stehlen oder zerstören und ein Hummelvolk so direkt oder indirekt (durch Regen) vernichten. Drei Methoden sind praktikabel, in allen drei Fällen wird der Hummelkasten auf einen Betonsockel geschraubt:
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Ein Tip für den Betonsockel: Für wenig Geld kann man im Baumarkt einen sogenannten Rasterstein (40 cm lang, 30 cm breit) erwerben. Diesen stellt man auf eine plane, glatte Fläche etwa eine große Plastik-Einkaufstüte auf einer Wegplatte und füllt ihn mindestens zur Hälfte mit Beton. Nach dessen Aushärten dreht man den Rasterstein um, stellt den Hummelkasten auf die glatte Oberfläche und zeichnet durch zwei Bodenlöcher, die vor dem Umbau gebohrt werden sollten, die Dübellöcher auf der Betonfläche an. Dann bohrt man zuerst mit dem 6-mm-Bohrer 5 cm tief und dann mit dem 8-mm-Bohrer 4 cm nach und steckt 8-mm-Dübel in die beiden Löcher. Der so vorbereitete Betonsockel läßt sich nun an beliebiger Stelle in ein Bodenloch einsetzen. Mit zwei Edelstahl-Holzschrauben 6 x 80 mm und Unterlegscheiben wird der Hummelkasten schließlich auf dem Rasterstein festgeschraubt, mit Nistmaterial gefüllt und verschlossen.
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Nistmaterial |