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Düsterbienen · Stelis
Artenportraits:  Stelis  breviuscula ·  minuta ·  ornatula ·  punctulatissima ·  signata ·  simillima

"Düsterbienen" – englisch: "Dark Bees" – sind mit 3–12 mm sehr unterschiedlich große mit den Harz- und Wollbienen (Anthidium) eng verwandte Kuckucksbienen. Sie parasitieren Anthidium-, Osmia, Cholostoma-, Heriades-, Megachile und Lithurgus-, vielleicht auch Ceratina-Arten. Der deutsche Name bezieht sich auf die meist dunkle, unauffällige Färbung. Stelis signata jedoch ist auffällig schwarz-gelb gefärbt und erinnert so an Anthidium strigatum, ihre Wirtsart; nur der kleinere Kopf und das Fehlen der Bauchbürste verraten den Kuckuck. Typisch für Stelis-Weibchen ist die kahle und fast flache Abdomen-Unterseite; diese ist bei den Drohnen eingedrückt und hell behaart. Mit etwas Glück lassen sich Düsterbienen von Mai bis September beobachten.

Stelis-Weibchen legen ihre Eier nicht wie ihre Wirtinnen auf den Proviant, sondern vergraben sie im Futterbrei oder legen sie zwischen Zellwand und Brei, noch bevor ihre Wirtin ihre Sammelflüge beendet hat. Die Stelis-Larve schlüpft vor der Wirtslarve, frißt sich bis zu ihr durch und tötet sie, indem sie sie (ganz oder teilweise) aussaugt. Nachdem sie genug vom Pollen-Nektar-Vorrat verzehrt hat, spinnt sie sich in einen undurchsichtigen rotbraunen und mit grauem Gespinst bedeckten Kokon ein, auf dem oben ein "Zäpfchen" auffällt. In Zellen großer Mauerbienen (Osmia) bleibt regelmäßig Pollen übrig. Die Stelis-Larve überwintert als Ruhelarve.
    Von der extrem seltenen Stelis nasuta ist bekannt, daß sie je 3–6 (in Extremfällen 2–12) Eier in die Brutzellen ihrer Wirtin, der schwarzen Mörtelbiene Megachile parietina, legt. Je mehr Larven sich in der Wirtzelle entwickeln, desto weniger Platz und Proviant haben sie und desto kleiner bleiben sie und die daraus schlüpfenden Imagines: Die Köperlängen der Weibchen schwanken zwischen 4 und 10 mm!

Stelis-ArtLängeFlugmonateWirt(e)
S. breviusculaW: 5–6 mm
M: 4–6 mm
VI–VIII/IXHeriades truncorum, auch:
vermutlich Heriades crenulatus
vielleicht Chlostoma rapunculi
S. franconica?–? mmV–VIOsmia mustelina
S. minima?–? mmVI–VIIChelostoma campanularum
Chelostoma distinctum
S. minuta?–? mmV–VIOsmia leucomelana
Osmia claviventris
Osmia gallarum
Osmia tridentata, auch:
vermutlich Osmia anthocopoides
vermutlich Heriades truncorum
S. nasuta5–9 mmVI–VIIMegachile parietina
S. odontopyga?–? mmVI–VIIIOsmia spinulosa
S. ornatula?–? mmVI–VIIOsmia claviventris, auch:
Osmis leucomelana und
Osmia tridentata und
Osmia maritima und
Osmia caerulescens
(Ceratina cucurbitana?)
S. phaeoptera?–? mmV–VIII/IXOsmia fulviventris
Osmia leaiana, auch:
wahrscheinlich Osmia tuberculata
vielleicht Anthidium manicatum
vielleicht Osmia anthocopides
S. punctulatissima8–11 mmVI–VIIIAntidium spec. (A. manicatum)
vermutlich Osmia adunca
vermutlich Osmia fulviventris
vermutlich Osmia leaina
vermutlich Osmia brevicornis
vermutlich Megachile parietina
S. signata6–7 mmVI–IXAnthidium strigatum
S. simillima9–11 mmVI/VII–XIIILithurgus chrysurus, Lithurgus cornutus

Stelis Panzer 1806 nach Schwarz et al. (1996), Müller (1997), Westrich & Dathe (1997 & 1998) etc.
S. annulata (Lepeletier 1841)
S. breviuscula (Nylander 1848)
S. franconica (Blüthgen 1930)
S. lugae (Noskiewics 1962)
S. minima Schenck 1861
S. minuta Lepeletier & Serville 1825
S. nasuta (Latreille 1809)
S. odontopyga Noskiewicz 1926
S. ornatula (Klug 1807)
S. phaeoptera (Kirby 1802)
S. punctulatissima* (Kirby 1802)
S. signata (Latreille 1809)
S. simillima Morawitz 1875
*Synonyma: nach Müller et al. (1997), Westrich (1990) sowie Westrich & Dathe (1997 & 1998):
  • Stelis aterrima (Panzer 1798) nec (Christ 1791) → Stelis punctulatissima (Kirby 1802)
  • Bestimmungsliteratur:

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