Zweizahnbienen · Dioxys
· Artenportrait:  Dioxys  tridentata

Zweizahnbiene Dioxys tridentata, M
Dioxys tridentata  · ehem. Bahntrasse bei Schwandorf, Oberpfalz, 17.6.2011 (kli)

Die Gattung Dioxys ist mit nur ca. 20 Arten paläarktisch, d. h über das eurasische Faunengebiet einschließlich Afrika nördlich der Sahara verbreitet. Im deutschsprachigen Raum kommen nur drei Arten vor, in der Schweiz zwei, in Deutschland gar nur eine: Dioxys tridentata. Alle Arten sind Kuckucksbienen, die verschiedene Arten zweier anderer Gattungen parasitieren: Megachile und Osmia.
    "Zweizahnbienen" sind 7–12 mm lang und erinnern mit ihrem Habitus (sich stark verjüngendes Hinterleibsende, helle Binden) an die verwandten Kegelbienen (Coelioxys), mit denen sie neben der parasitischen Lebensweise auch die letzte Silbe (altgriechisch oxys = ′spitzes Gebilde′) im wissenschaftlichen Gattungsnamen gemeinsam haben: Das Scutellum (das zweite, kleinere Rückenschildchen auf dem Thorax) weist nämlich bei einigen Arten zwei "Zähne" auf, die sich auch im deutschen Gattungsnamen wiederfinden; bei Dioxys tridentata sind es, wie der lateinische Artname sagt, allerdings drei. Das Hinterleibsende ist stark abgeplattet und stumpf bzw. nur bei der in Ostösterreich (Burgenland) lebenden Art Dioxys pannonica so spitz wie bei Coelioxys. Am auffälligsten sind die Farbunterschiede: Die seltene pannonische Art hat (von den weißen Endbinden abgesehen) ein fast völlig rotes Abdomen, die nur in den Schweizer und österreichische Alpen lebende Dioxys cincta ist leicht an der vorderen roten Abdomen-Hälfte (1. und/oder 2. Tergit) zu erkennen, und die einzige in Deutschland vorkommende Art, Dioxys tridentata, ist bis auf die weißen Endbinden ganz schwarz.

Unsere mitteleuropäischen Dioxys-Arten fliegen von Mai bis August in einer Generation (univoltin). Zu finden sind sie am ehesten an den frei gemörtelten Nestern ihrer spezifischen Wirte, nämlich einiger Megachile- und Osmia-Arten. Dioxys-Larven spinnen einen lockeren, seidigen Kokon, der vermutlich bei allen Zweizahnbienen am Vorderende eine Art Zäpfchen aufweist – wie bei Harzbienen (Anthidium) und Düsterbienen (Stelis).

Unsere Dioxys-Arten sind durch ihre Abhängigkeit von seltenen Wirtsarten sehr selten und hochgradig gefährdet. Überlebenschancen haben sie nur, wenn die Lebensgrundlagen ihrer Wirte erhalten bleiben. Wo diese noch in nennenswerter Zahl vorkommen, könnte sich die Suche nach Zweizahnbienen lohnen.

DioxysLängeFarbe & FormWirte: Mörtel- & Mauerbienen
D. cincta8–12 mm : 1.(& 2.) Abdomen-Segment rot
     letztes Segment sehr stumpf
: alle Abdomen-Segmente rot
Megachile parietina & M. pyrenaica, wahrscheinlich Osmia anthocopoides
D. pannonica?–? mm :  spitz ausgezogenes Abdomen,
     bis auf den End-Tergiten rot
: Abdomen ganz rot, Ende stumpf
?
D. tridentata7–10 mm :  bauchiges schwarzes Abdomen
     mit stumpfem Endsegment
: Abdomen schlanker, schwarz
Osmia andrenoides, O. anthocopoides, O. ravouxi & Megachile parietina

Die folgende Tabelle sortiert die Dioxys-Arten nach Untergattungen. Falls nach der Gattung jeweils auch die Untergattung genannt werden soll, ist diese mit großem Anfangsbuchstaben und eingeklammert zu nennen. Wenn der Name der Untergattung den Gattungsnamen wiederholt, ist die Bezeichnung sensu stricto (s. str. = 'im engeren Sinne') zu verstehen. Beispiel: Dioxys (Dioxys) cincta.

Die Gattung Dioxys
mit zwei Untergattungen
("Zweizahnbienen", 3 Arten)
Klassifikation nach Charles Michener (2007): The Bees of the World. 2nd edition.

Dioxys Lepeletier & Serville, 1825
(D.) cincta (Jurine, 1807)
 
Paradioxys Mocsáry, 1894
(P.) pannonica Mocsáry 1877
(P.) tridentata (Nylander 1848)

Dioxys Lepeletier & Serville 1825 nach Schwarz et al. (1996), Müller (1997) sowie Westrich & Dathe (1997 & 1998)
D.  cincta (Jurine 1807) D. pannonica Mocsáry 1877 D. tridentata (Nylander 1848)

Bestimmungsliteratur:

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