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Eisenhuthummel – Bombus gerstaeckeri

Bombus gerstaeckeri, A   Bombus gerstaeckeri, W
Bombus gerstaeckeri, A an Aconitum degenii · Schönau am Königssee, unterhalb Saugasse (1000 m NN), 19.8.2013 (neu)   W an A. lycoctonum · Saugasse – Kärlinger Haus (1400 m NN) (neu)

Die Eisenhuthummel trägt ihren Namen nicht zufällig: Sie hat sich innerhalb der Hahnenfußgewäche (Ranunculaceae) auf die Gattung Aconitum (Eisenhut) spezialisiert; nur ausnahmsweise besucht sie auch die Silberdistel (Carlina arcaulis), einen Korbblütler (Asteraceae). In den Alpen befliegt sie im allgemeinen zuerst den Gelben bzw. Wolfs-Eisenhut (Aconitum vulparia bzw. A. lycoctonum), eine typische Schluchtwaldpflanze, die von 500 m bis über die Waldgrenze vorkommt, später im Jahr dann den Blauen Eisenhut (Aconitum napellus), den Rispigen Eisenhut (Aconitum paniculatum bzw. A. degenii) und den Bunten Eisenhut (A. variegatum). Diese Arten, die übrigens allesamt geschützt sind, kommen allerdings selten alle in einem Gebiet vor.
    Bombus gerstaeckeri ist also nur dort zu erwarten, wo der Eisenhut in größerer Zahl wächst; ihr Schutz setzt den Schutz von Eisenhutbeständen voraus. Dies ist im Verbreitungsgebiet dieser Hummelart ein guter Grund, auch im Garten Eisenhut anzupflanzen.
Eisenhuthummel
Die Eisenhuthummel, die auf der Leitseite (Homepage) dieser Internetpräsenz (Website) unermüdlich vor dem Fingerhut flattert, steuert also die völlig falsche Nektarquelle an.
    Bemerkenswert ist, daß die Königinnen der Eisenhuthummel in ihrer kühlen alpinen Umgebung erst von Ende Mai an, dann aber bis Anfang September (!) auf Nistplatzsuche zu beobachten sind und ihre Nester bei Bedarf mit gesammeltem Nistmaterial in Felsspalten auch selbst bauen können. Sie sind also zugleich Nestbezieher und -bauer.

Bezeichnung: Bombus gerstaeckeri Morawitz, 1881;
mit Untergattung: Bombus (Megabombus) gerstaeckeri Morawitz, 1881
Synonyma: Megabombus gerstaeckeri (Morawitz 1881)
Deutsch: "Eisenhuthummel"
Merkmale: Länge: W: 20–26 mm, A.: 15–17 mm, M.: 16–18 mm
Flügelspannweite: W.: 32–36 mm, A.: 26–30 mm, M.: 26–32 mm
Rüssel: sehr lang: W.: 21–23 mm, A.: 6–11 mm, M.: 12–14 mm
Kopf: sehr lang
Volkgröße: bis 100 Tiere
Färbung:
  • Thorax und erster Tergit sind gelblichgrau bis braunrötlich, der 2. und 3. Tergit sind schwarz, der 4. bis 6. weiß;
  • die Behaarung erscheint auffallend struppig.
Verbreitung: Europa in den Pyrenäen, den Alpen zwischen 800 und 2500 m und auf dem Balkan
Lebensräume: Berghänge mit großen Eisenhutbeständen
Fortpflanzung: Meist in unterirdischen Mäusenestern, aber auch in Felsspalten, wo die Königin das Nest selbst baut: Nestbezieher und -bauer; Pocketmaker
Kuckuck: ? (Psithyrus ?)
Nahrung: Blauer und Gelber Eisenhut (Aconitum napellus & vulparia), ausnahmsweise Silberdisteln (Carlina arcaulis) · (oligolektisch)
Flugzeit: Eine Generation im Jahr (univoltin): überwinterte, nestsuchende W.: Anfang Juni–Anfang September; A.: Mitte Juli–Ende Oktober; Jung-W. & M.: Anfang September–Ende Oktober
Rote Liste: Kategorie R: in Deutschland extrem selten

Bombus gerstaeckeri, M N   Bombus gerstaeckeri, M N
Bombus gerstaeckeri, A an Aconitum paniculatum · Salzburg, Niedernsill, Mühlbachtal (1700 m NN), Aug 2001 (neu)   Bombus gerstaeckeri, M N an Aconitum napellus tauricum · Salzburg, Glocknergebiet, Unternaßfeld (2250 m NN) (neu)

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  B. haematurus