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Wildbienen: Info-Tafeln

Nisthilfen und ihre lebenden Bewohner sind sicherlich die besten Anschauungsobjekte für interessierte Tier- und Naturfreunde. Absolute Neulinge der Wildbienenkunde stehen jedoch anfangs ziemlich hilflos da, wenn sie in einem Park unerwartet auf eine Wildbienenwand treffen: Wozu die gelöcherten Holzklötze und Schilfstengel? Was tun die Bienen darin? Stechen die nicht, wenn man ihnen zu nahe kommt? Geben die auch Honig? Wenn nicht gerade eine Führung auf solche Fragen kompetente Antworten gibt, sollten Infotafeln diese Aufgabe übernehmen, die dem Interessenten zudem vielleicht die Formulierung allzu naiver Anfängerfragen ersparen.

Info-Tafel: Eloxaldruck auf Aluminium   Info-Tafel: GONU-Druckpreßverfahren   Info-Tafel: Farbfolie mit Plexiglas-Abdeckung
Wetterfeste Info-Tafeln aus eloxiertem Aluminium   Robuste Farbtafel nach dem GONU-Druckpreßverfahren   Aufgezogene Farbfolie mit Plexiglas-Abdeckung

1. Professionelle Info-Tafeln

Infotafeln aber, die man selbst druckt und einschweißt, sind allzu vergänglich: Selbst im Schatten verblassen und vergilben die Fotos, und die Luftfeuchte tut auch unter einem regensicheren Dach ihr Übriges. Also ist eine professionelle Lösung vonnöten; hier sind drei davon:

  1. Eloxierte Aluminiumtafeln
    Dies ist der robusteste Typ: Da die Farbstoff für Fotos und Text nicht auf der Aluminiumplatte, sondern in deren oberster Schicht eingelagert wird, sind Eloxalschilder beständig gegen Öle, Fette und Lösungsmittel und halten mechanischen Beanspruchungen wie Kratzern gut stand. Das Druckverfahren besteht aus mehreren Schritten: Eine Aluminiumtafel beliebiger Plattenstärke wird zunächst entfettet (und gegebenenfalls gebeizt) und dann "eloxiert", indem sie als Anode (positive Elektrode) in ein Elektrolyt (eine Säure) gehängt wird, welches die Oberflächenschicht in hartes Aluminiumoxid umwandelt. Diese 5–25 μm starke Eloxalschicht ist transparent und offenporig und kann im nächsten Schritt, dem Druck, feinpigmentierte Farbstoffe aufnehmen. Schließlich werden die Poren in kochendem demineralisiertem Wasser durch Umwandlung des Aluminiumoxids in Aluminiumhydroxyde geschlossen, wodurch die eingelagerten Pigmente eingeschlossen bleiben. (Man nennt dieses Verfahren "Eloxalunterdruck" bzw. "Unter-Eloxaldruck" und das Einschließen Sealing.) Die fertige Alu-Platte läßt sich mit vier Bohrungen und rostfreien Schrauben und Unterlegscheiben auf einen beliebigen Träger montieren.
        Preiswerte Tafeln sind monochrom (also einfarbig wie die ersten PC-Monitore), dennoch lassen sich auch grob gerasterte Fotos darstellen, und etliche Eloxalfarben (z. B. blau, siehe oben) sind wählbar. Zu liefern ist der Firma eine Bilddatei (Auflösung möglichst 600 dpi), die die Firma für ca. 15 € belichtet, oder gleich eine spiegelverkehrt (!) bedruckte Kopierfolie. Auch vielfarbiger Eloxaldruck ist möglich, aber aufwendiger. Neben dem Siebdruck, der für jede Farbe ein eigenes Sieb erfordert, wird neuerdings Digitaldruck angeboten: Diese Technik ermöglicht die Übertragung digitaler Bilddateien von einem Speichermedium direkt an eine Druckmaschine – und somit alle möglichen Farben außer Weiß sowie Farbverläufe, folglich fotorealistische Drucke. Die Bildqualität wird nur durch das fehlende Weiß und die Eigenfarbe des Aluminiums etwas geschmälert.
  2. Kunststofftafeln
    Dieser Typ Kunststofftafel ist gegen Verschmutzung und UV-Licht fast so gefeit wie eine Alu-Tafel. Der Grund ist das patentierte Druckpreßverfahren der Firma GONU, das die Farbstoffe für Fotos und Texte tief in den Kunststoff preßt. An der Wildbienenwand im Botanischen Garten Solingen haben sich die nach diesem Verfahren hergestellten Info-Tafeln über die Jahre praktisch nicht verändert. Die Farbtiefe ist nicht ganz so groß wie bei normal belichteten Fotos, aber ebenso zufriedenstellend wie die Schärfe. Plattenstärke und -größe sind wählbar, zu liefern ist wieder eine Bilddatei.
  3. Spezialfolie
    Die beste und teuerste Bildqualität bietet eine belichtete Spezialfolie, die auf eine sogenannte DIBOND-Platte (ein Verbundmaterial des Herstellers 3A Composites) aufgezogen wird: Fotos überzeugen durch hohe Farbtiefe und Schärfe und sind lichtecht. Die Folie bietet allerdings gegen Verschmutzung und mechanische Beanspruchung keinen Schutz und ist daher durch eine Acrylglasscheibe (also "Plexiglas") zu schützen. Die Foliengröße ist frei wählbar, was natürlich auch für die Plattenstärke und -größe gilt. Zu liefern ist wieder eine Bilddatei hoher Auflösung.
Typ, Material Eloxierte Aluminiumtafel Kunststofftafel Aufgezogene Folie
Verfahren Eloxalunterdruck bzw.
Unter-Eloxaldruck
GONU-Druckpreßverfahren auf DIBOND-Platte aufzuziehen
plus Plexiglas-Abdeckung
Farbe monochrom oder farbig bunt: mittlere Farbtiefe bunt: hohe Farbtiefe
Plattenstärke wählbar: 0,5, 1, 2, 3 ... mm wählbar wählbar
Plattengröße wählbar wählbar wählbar
Montage Bohrungen inklusive,
auf Trägerplatte schraubbar
auf Trägerplatte schraubbar Platte auf Trägerplatte zu schrauben oder zu kleben
Vom Kunden zu liefern (z. B. TIF-) Datei oder spiegel-verkehrt selbstbedruckte Folie TIF-, PDF- oder EPS-Datei TIF-, PDF- oder EPS-Datei
Kosten ca. ca. 38 x 26 cm: 15 € + 45 € = 60 € (Stand: 2005, Gottfried1) 100 x 70 cm: 270 € + 20 € Versand + MWSt (GONU1) 100 x 70 cm: 500 Euro zzgl. MWSt (Textart1)

2. Bildauflösung

Firmen, die Info-Tafeln herstellen, verarbeiten am liebsten Bilddateien der Auflösung "600 dpi". Was ist damit gemeint? Das englische Kürzel dpi bedeutet 'dots per inch', also 'Punkte pro Zoll', und ein Zoll ist bekanntlich 2,54 cm. Für ein gutes Druckergebnis sind 300 Bildpunkte bzw. Pixel nötig, für ein sehr gutes 600 und für ein extrem gutes noch mehr, etwa 1200. Die Größe der Bilddatei in Pixel hängt also von der gewünschten Auflösung (Feinheit) und der gewünschten Bildgröße in Zoll bzw. Zentimetern ab. Ein Beispiel:
    Die Bilddatei soll eine ganze DIN-A4-Seite groß sein. Din A4 bedeutet 21 x 29,7 cm. Teilt man diese beiden Zahlen durch 2,54, ergeben sich ca. 8,3 x 11,7 Zoll. Eine Multiplikation dieser Zollgröße mit "nur" 300 (Auflösung) ergibt 2480 x 3508 Pixel, was ziemlich genau der Pixelgröße eines 8-Megapixelfotos entspricht. Da die Bilder möglichst unkomprimiert geliefert werden sollten, ergeben sich recht große Bilddateien, die am besten auf CDs bzw. DVDs oder USB-Sticks transportiert werden.

3. Infotafeln Marke "Eigenbau"

Büroartikelhändler, aber gelegentlich auch Supermärkte und Kaffeeröster verkaufen preiswerte Laminiergeräte, mit denen sich kleine Poster wasserdicht in Kunststoffolie einhüllen lassen. Derart geschützten Texten und Fotos kann nur das Sonnenlicht noch etwas anhaben. Die Folien kann man mit ein paar Edelstahlschrauben mit Zylinderkopf und Unterlegscheiben auf die Rückseite eines Wildbienenstandes oder eine andere, wasserfeste Trägerplatte schrauben, am besten auf eine Siebdruckplatte. Wenn die Farben des Posters irgendwann verblichen sind, ist Ersatz fällig.
    Da laminierte Blätter sich oft wölben, kann man sie natürlich auch in einem Rahmen einklemmen. Hier eine Bauanleitung: Man läßt sich im Baumarkt eine 12 mm dicke Siebdruckplatte zuschneiden, die 21–22 mm länger und breiter ist als das laminierte Blatt. Außerdem kauft man sich ein 1,5 oder 2 m langes Aluminiumwinkelprofil der Größe 15 x 15 x 1 mm; aus diesem schneidet man mit einer Eisensäge oder einem Hartmetall-bestückten Sägeblatt vier Teile für die vier Seiten der Platte und sägt und feilt anschließend die Enden auf Gehrung. Nun bohrt man mit einem 4-mm-HSS-Bohrer im Bohrständer in die auf einer Holzkante liegenden Aluminiumprofile 8 mm von dessen äußerem Rand entfernt jeweils drei Löcher, legt die Profile dann auf die Siebdruckplatte und bohrt durch die Löcher hindurch 2-mm-Sacklöcher in die Platte. Mit zwölf 4-mm-Edelstahlschrauben werden schließlich die Alu-Profile auf der Trägerplatte fixiert, wodurch sie die Folie festklemmen und die Schnittseiten der Trägerplatte abdecken.
    Ob sich der zeitliche und finanzielle Aufwand einer Montage lohnt, sollte man allerdings abwägen: Siebdruckplatten und Alu-Profile sind nicht billig, und laminierte Fotos sind nach zwei, drei Jahren unansehnlich und daher zu ersetzen; robuste farbige Eloxalschilder Eloxal-Schilder etwa im DIN-A3-Format hingegen sind sehr beständig und im Jahr 2013 für ca. 60 € zu haben. Laminierte Info-Blätter mit Fotos und Texten eignen sich also besser für den mobilen Einsatz auf Info-Ständen, und große Formate (z. B. 100 x 70 cm), die das Interesse von Passanten wecken können, sollte man als robustes aufrollbares Banner mit Ösen herstellen lassen.


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