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Wildbienen-Räuber: Grabwespen (Sphecidae)
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Grabwespen sind solitäre Wespen und mit 250 Arten allein in Deutschland die artenreichste Wespenfamilie. Nur zwölf Arten sind Parasotoide, parasitieren also einen Wirt, der erst durch den Befall (die Verletzung seiner Organe) schließlich stirbt; alle anderen erbeuten und töten Insekten und ihre Fortpflanzungsstadien sowie Spinnen und tragen sie in ihre Nester ein.

1. Bienenwolf · Philanthus triangulum (Fabricius, 1775)

Der "Bienenwolf" (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Bienenkäfer, Trichodes apiarius) erreicht mit 13–17 mm fast die Größe jener sozialen Faltenwespen, die vielen Menschen im Sommer lästig werden. Die Männchen sind mit 8–10 mm jedoch viel kleiner, und die weißliche Gesichtsmaske macht die Identifizierung einfach. Trockenwarme Sand- und Lößareale und dort auch Gärten mit sandigem Boden sind bevorzugte Lebensräume.
    Diese Grabwespe ist unter Imkern wohlbekannt, da sie als einzige Honigbienen erbeutet (siehe Foto) und andere Bienen nur ausnahmesweise einträgt. Unter günstigen Bedingungen können sich große Nestaggregationen entwickeln. Eine Verfolgung durch Imker ist jedoch nicht gerechtfertigt, da selbst mehrere Tausend erlegter Honigbienen ihren großen Völkern keinen nennenswerten Schaden zufügen. Parasitiert wird der Bienenwolf von der rotgrünen Goldwepse Hedychrum rutilans.
  Philanthus triangulum, W

2. Bienenwolf · Philanthus coronatus (Thunberg 1784)

Der zweite und sehr seltene "Südliche Bienenwolf" ähnelt dem Honigbienen-Bienenwolf Philanthus triangulum und ist ebenso lang wie dieser, hat aber ein unpunktiertes und unbehaartes Propodeum. Die Art kommt nur in warmtrockenen (xerothermen) Regionen vor und ist daher in Deutschland auf den Kaiserberg und andere Regionen der südbadischen Rheinebene beschränkt.
    Im Gegensatz zu Philanthus triangulum erbeutet Philanthus coronatus Wildbienen: große Andrena-, Halictus- und Lasioglossum-Arten sowie die seltenen Solitärbienenarten Colletes hylaeiformis ("Mannstreu-Seidenbiene") und Dasypoda hirtipes ("Braunbrüstige Hosenbiene"). Parasitiert wird auch der "Südliche Bienenwolf" von der rotgrünen Goldwepse Hedychrum rutilans.
  Philanthus coronatus, W

3. "Bienenjagende Knotenwespe" · Cerceris rybyensis (Linnaeus, 1771)

Diese mittelgroße Grabwespe (Weibchen: 8–12 mm, Männchen: 6–10 mm) ist an der unregelmäßigen gelb-schwarzen Bänderung ihres Hinterleibs und den gelben Hinter-Tibien zu erkennen. Sie fliegt von Juni bis Mitte September in offenen Landschaften und jagt kleine Sandbienen (Andrena), Zottelbienen (Panurgus) und Furchenbienen (Halictus bzw. Lasioglossum), die sie in ihre bis 7 cm tiefen Nester einträgt.
    Die Grabwespe wird von Kuckuckswespen, nämlich Goldwepsen (Chrysididae) parasitiert: Hedychrum nobile Hedychrum nobile und H. gerstaeckeri. Das mindert ein wenig die Fortpflanzungsrate von Cerceris rybyensis, verbessert aber die Vermehrungschancen der Solitärbienen.
  Cerceris rybyensis

Cerceris rybyensis, W   Cerceris rybyensis, W mit Beute
Cerceris rybyensis  im Nistgang ·   Cerceris rybyensis  mit Beute · Solingen-Ohligs, 31.07.2017

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