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Hylaeus:  communis ·  confusus ·  dilatatus ·  hyalinatus ·  nigritus ·  punctulatissimus ·  rinki ·  signatus ·  variegatus


Maskenbiene: Hylaeus dilatatus

Artname: Hylaeus dilatatus (Kirby 1802)
Synonym: Hyleus annularis auct. nec. (Kirby 1802)
Volksmund: deutsch: "Dickschaft-Maskenbiene" · englisch: "Chalk Yellow-Face Bee" · niederländisch: "Brilmaskerbij"
Merkmale: 7–9 mm; schwarz mit weißer Gesichtsmaske; von anderen Hylaeus-Arten am ehesten im männlichen Geschlecht unterscheidbar durch die dicken hellgelben Fühlerschäfte (Scapi) und weiße Streifen auf den Mandibeln, von Hyleus annularis auch durch große schwarze Flecken auf den gelben Tibien von M. & W.
Verbreitung: Europa bis Süd-Schweden & Süd-Finnland (62° n. Breite); ganz Deutschland, meist unter 500 m.
Lebensraum: Binnendünen und Dämme, Sandgebiete, Brachen, Ruderalflächen, Sand- & Lehmgruben, Brombeerhecken, Waldränder.
Fortpflanzung:  Vorhandene Hohlräume in Totholz (Fraßgänge, verlassene Stechimmen-Bauten), aber auch selbstgenagte Gänge im Mark dürrer Stengel (Brombeere, Beifuß, Ampfer). Überwinterung als Ruhelarve.
Kuckucke: Schmalbauchwespen (Gasteruptionidae)
Nahrung,
Nestproviant:
unspezialisiert (polylektisch).
Flugzeit: 1 Generation im Jahr (univoltin): Anfang (M.) bzw. Mitte (W.) Juni bis Ende Juli (M.) bzw. September (W.).
Hylaeus dilatatus
Hylaeus dilatatus mit typischer Ge-
sichtsmaske · Oberhausen, 22.6.2007 (jac)

Hylaeus dilatatus – wörtlich übersetzt: "Verbreiterte Maskenbiene" – verweist nicht auf eine breite, stämmige Erscheinungsform dieser Bienenart, sondern auf die auffällig verbreiterten Fühlerschäfte (Scapi) der Männchen. Solche verdickten, augenscheinlich geschwollenen schwarz-weißen (oder schwarz-gelben) Scapi findet man auch bei wenigen anderen Maskenbienen: Hylaeus cornutus, Hylaeus difformis, insbesondere Hylaeus annularis. Hylaeus dilatatus ähnelt Hylaeus annularis sehr, zeigt allerdings große schwarze Flecken auf den Tibien und weiße Streifen auf den Mandibeln. Will man der Art unbedingt einen deutschen Namen geben, ist vielleicht Dickschaft-Maskenbiene geeignet. Auch die niederländische Bezeichnung Brilmaskerbij spielt offensichtlich auf die beiden Fühlerschäfte an; ein wenig geglückter, eher verunglückter Name ist "Rundfleck-Maskenbiene" im Taschenlexikon der Wildbienen Mitteleuropas, wo der Autor (Erwin Scheuchl) begründet: "Das Gesicht des Weibchens trägt zwei runde weiße Flecken." Diese zwei kleinen Flecken sind weit weniger auffällig als die namengebenden dicken Fühlerschäfte der Männchen, sie sind kein Unterscheidungsmerkmal, und wirklich rund sind sie auch nicht.
    Für die Lektüre apidologischer Fachliteratur und Bestimmung von Maskenbienen könnte wichtig sein zu wissen, daß Hylaeus dilatatus lange Zeit unter dem Namen Hylaeus annularis geführt wurde; erst eine Untersuchung des vom Beschreiber (William Kirby) hinterlegten Typusexemplars zeigte, daß dieses Hylaeus dilatatus ist.

Diese Maskenbiene ist eine Pollen-Generalistin, die ihre Nester in vorhandenen Fraßgängen in Totholz baut oder z. B. in Brombeer- und Beifußstengeln, wo sie sich ihre Gänge selbst nagt. Sie ist weit verbreitet, je nach Region selten bis mäßig häufig und nicht gefährdet. Die typische große weiße Gesichtsmaske und die auffälligen Fühlerschäfte (Scapi) der Männchen erleichtern zwar die Identifizierung, die winzigen Bienen müssen aber erst einmal entdeckt werden!


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